Die Mencía-Traube ist Spaniens verborgener Weinschatz. Sie vereint Frische, Kraft, Volumen und Eleganz in einer Weise, die Weinkenner oft an Pinot Noir oder Cabernet Franc erinnert. Jahrelang kaum gefragt, erfährt sie heute beachtliche Aufmerksamkeit und zählt zu den gefragtesten Weinen aus dem Nordwesten Spaniens. In Regionen wie Bierzo, Ribeira Sacra und Valdeorras hat ... weiterlesen »
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... sie sich ihren Platz als eine der bedeutendsten autochthonen Sorten des Landes gesichert.Die Rebsorte
- Herkunft: Spanien (Bierzo, Ribeira Sacra, Valdeorras)
- Farbe: Dunkelrot (Rubinrot, Violett)
- Säure: Mittel bis hoch, sorgt für Frische und Langlebigkeit
- Körper: Mittel bis voll, abhängig vom Ausbau
- Terroir: Vorwiegend Schiefer- und Granitböden, teilweise vulkanische Einflüsse
- Preis: 10–100+ €, abhängig von Herkunft und Ausbau
Mencía besitzt kleinebeerige Trauben mit hohem Farbpigmentgehalt. Die Rebsorte war lange Zeit für rustikale, einfache Landweine bekannt. Doch ambitionierte Winzer haben ihr wahres Potenzial erkannt. Heute entstehen aus Mencía Rotweine mit seidiger Struktur, beeindruckender Frische und komplexer Würze. Ob als junger, fruchtbetonter Wein oder als gereiftes, tiefgründiges Meisterwerk – Mencía beweist Vielseitigkeit.
Anbau: Wo Mencía zur Hochform aufläuft
In Spanien ist Mencía auf rund 12.000 Hektar verbreitet und belegt damit Platz neun der wichtigsten roten Rebsorten des Landes. Besonders große Erfolge feiert sie in Bierzo, Ribeira Sacra und Valdeorras.
- Bierzo: Mit 70 % der gesamten Mencía-Anbaufläche das Epizentrum der Rebsorte. Ausgewogene Weine mit lebendiger Säure und mineralischem Charakter.
- Ribeira Sacra: Steile, spektakulär terrassierte Weinberge und kühles Klima ergeben filigrane, finessenreiche Weine.
- Valdeorras & Monterrei: Aufstrebende Regionen mit runderen, weicheren Mencía-Weinen.
In Portugal ist sie als Jaen du Dão bekannt und identisch mit der spanischen Mencía. Dort wird sie oft mit Touriga Nacional verschnitten.
Geschmack: Aromenspiel zwischen Frucht und Würze
Mencía bietet ein unverwechselbares Aromaprofil, das je nach Terroir und Ausbau variiert:
- Frucht: Himbeeren, Kirschen, Johannisbeeren
- Florale und würzige Noten: Veilchen, Kräuter, schwarzer Pfeffer
- Mit Reife: Kakao, schwarzer Tee, erdige und pfeffrige Nuancen
Schiefer- und Granitlagen verleihen Mencía eine rauchige, steinige Mineralität, die an große Burgunder oder Loire-Weine erinnert – mit spanischem Temperament.
Genuss: So entfaltet sich Mencía-Wein perfekt
- Perfekte Pairings: Gegrilltes Lamm, Wildgerichte, iberischer Schinken, kräftige Eintöpfe, Pilzrisotto
- Serviertemperatur: 14–16 °C
- Optimales Glas: Mittelgroßes Burgunderglas
- Lagerung: Hochwertige Weine bis zu 10 Jahre
Winzer und Weingüter: Die besten Produzenten von Mencía-Wein
- Descendientes de J. Palacios – Bierzo: Mit Weinen wie Pétalos und Las Lamas weltbekannt.
- Raúl Pérez: Mit seinen Ultreia-Weinen und Projekten bei anderen Weingütern eine zentrale Figur der Mencía-Revolution.
- Guímaro – Ribeira Sacra: Zeigt die Eleganz der Rebsorte in Einzellagenweinen wie Finca Capelinos.
Weitere herausragende Beispiele sind La Faraona, Moncerbal und Finca Pombeiras – sie alle zeigen eindrucksvoll, wie viel Potenzial in Mencía steckt.