Roda I Reserva 2019

Bodegas Roda war einer der maßgeblichen Treiber, als Ende der Achtziger Jahre die Erneuerung der Rioja auf dem Programm stand und damit einer der ersten Hersteller, die einen moderneren Weinstil vertraten, der neben penibler Weinbergsarbeit und strikter Traubenselektion weg geht vom Ausbau in jahrzehntealten, amerikanischen Fässern hin zur Verwendung neuer, französischer Barriques. Das Ergebnis waren kräftigere, fruchtbetonte Weine völlig anderer Prägung, die von der Fachwelt mit Begeisterung aufgenommen wurden. Roda hat insgesamt 70 ha Rebflächen unter Ertrag: In Haro, Briñas, Villalba, Ollauri, Labastida und Tudelilla.

Vegetationsverlauf Jg. 2019

Ausgehend von einem sehr regnerischen Jahr 2018, folgte ein sehr trockener Winter aber ohne strenge Kälte. Der Weinberg keimte ohne zu weinen und sehr zaghaft Ende März 2019. Zu Ostern regnete es 30-40 mm, was die Situation verbesserte.

Trotz der Trockenheit zeigte der Weinberg regen Austrieb. Die Blüte begann im Rahmen der Erwartung um den 10. Juni. Die Dürre setzte sich mit wechselnden Temperaturen fort. Das Jahr war sehr trocken, aber die Vegetation war sehr gut. Ende Juni kam eine brutale Hitzewelle mit 2 Tagen in Folge über 40ºC, am 28. und 29. Juni. Nach der Hitzewelle gab es leichte Regenfälle. Die Hitze wiederholte sich Ende Juli mit Temperaturen um die 37 Grad für weitere vier Tage. An Santiago, am 25. Juli, war die Trauben schon nahezu voll entwickelt reif und die Weinberge in guter Verfassung, es schien unglaublich.

Am 1. August fielen in Haro 40 mm. Die Reife war ausgezeichnet und es wurde eine prächtige Ernte eingefahren, was die Qualität und die geringe Produktion betrifft. Einige Regenfälle zwischen dem 16. und 22. September verkomplizierten die Situation etwas, aber im Ergebnis ein ausgezeichneter Jahrgang mit 506 mm Niederschlag.

Roda I 2019 wurde zu 95 % aus der Rebsorte Tempranillo vinifiziert und zu 5 % aus Graciano. Die Fermentation findet in französischen Fudern mit Temperaturkontrolle statt. Der Ausbau erfolgt über 16 Monate in französischen Fässern, nach der Klärung mit Eiweiß reift der Wein nochmal 20 Monate auf der Flasche. (50 % neu, 50 % ein Jahr alt) Der Roda I (uno) wird aus den besten Fässern der Kellerei abgefüllt. Die guten Fässer wandern in den Roda Reserva (früher Roda II), der Rest geht in den Sela oder wird als Fassware an Drittabfüller verkauft.

Verkostungsnotiz Roda I 2019 - Die Nase - Agustín Santolaya
Der Wein liegt satt im Glas und lässt eine enorme Tiefe erahnen. Die schwarze Frucht sprudelt hervor, umrahmt von Pflaumen und begleitet von vielen mineralischen Anklängen von Kalkstein und Tusche. Süße Gewürze, die an Nelken und Zimt erinnern, tauchen auf, mit Noten von Kakao, dunkler Schokolade und Aromen des Bodens. In den Aromen ist eine angenehme Dichte zu spüren und Mentholblitze treten hervor, die ein balsamisches Gefühl hinterlassen. Alles ist im Gleichgewicht, perfekt assembliert.

Verkostungsnotiz Roda I 2019 - Der Gaumen - Agustín Santolaya
Er ist mächtig, voll und leicht zugleich, mit einem riesigen retronasalen Nachklang. Die schwarze Frucht markiert die Pflaumenlinie als Protagonist, aber es gibt rote und frische Kirschreflexe. Mineralität und süße Gewürze begleiten diese wunderbare Landschaft. Sehr gutes Tannin, er wird viele Jahre leben und wird einer der besten RODA sein, die ich je gemacht habe. Tolles Volumen, tadellose Balance und enorme Eleganz. Ein Gefühl von Erhabenheit und Vergnügen: ein Juwel.

Rebsorten
95 % Tempranillo, 5 % Graciano

Weitere Daten
Bezeichnung: Wein, Rotwein
Allergene: enthält Sulfite, Eiweiß
Hersteller: Bodegas Roda, Avda. de Vizcaya 5, Barrio de La Estación, 26200 Haro (La Rioja) - Spanien