Rebsorte

Die häufigsten roten Rebsorten Spaniens
Spanien beherbergt auf etwa 1 Mio ha Rebfläche ca. 150 unterschiedliche Rebsorten. Bei den roten Rebsorten ist die Tempranillo-Rebe mit etwa 214.000 ha (alle Zahlen ICEX: 2008) mittlerweile die Nummer 1. Allerdings tritt die Tempranillo je nach Region mit unterschiedlichen Namen in Erscheinung. So nennt sich Tempranillo in Katalonien Ull de Llebre, in La Mancha und Valdepeñas Cencibel, in der Ribera del Duero Tinta de País oder Tinto Fino und in dem Weinanbaugebiet D.O. Toro Tinta de Toro. Neben der Tempranillo sind die in Südspanien beheimateten Traubensorten Bobal (ca. 80.000 ha), Monastrell (ca. 60.000 ha) sowie die in ganz Spanien verbreitete Garnacha (ca. 75.000 ha) mengenmäßig am stärksten vertreten.

Die häufigsten weißen Rebsorten Spaniens
Bei den weißen Rebsorten ist die klare Nummer eins die in der riesigen D.O. La Mancha, sowie in Toledo, Cuenca, Albacete, Murcia und Madrid präsente Airén (280.000 ha), allerdings mit stark absteigender Tendez. Danach kommt die in vielen D.O. bekannte Viura, auch Macabeo genannt. (34.000 ha) und die in Jeréz beheimatete Palomino (17.000 ha). Bei spanischen Weißweinen hoher Qualität kommen Rebsorten wie Verdejo (Rueda), Albariño (Rías Baixas), Godello (Galicien) und Xarello (Katalonien) zum Einsatz.

Rebsorten in der D.O.Ca. Rioja
Fast alle Rotweine der Rioja basieren auf der Tempranillo-Traube. Die traditionellen Rioja sind dabei immer Cuvées mit Graciano, Cariñena und/oder Garnacha, wobei der Tempranillo meist zwischen 70 und 95 % des Wein ausmacht. Bei den historischen Jahrgängen war der Verschnittanteil deutlich höher, so hatten die Castillo YGAY von Marques de Murrieta aus den 30er und 40er Jahren nur etwa 50 % Tempranillo und den Rest Graciano, Cariñena und/oder Garnacha. Die modernen Rioja ab Beginn der Neunziger Jahre, insbesondere die zahlreichen "Vinos de Autor" sind meist reinsortige Tempranillos.

Rebsorten in der D.O. Ribera del Duero
Tempranillo ist hier die einzige rote Rebsorte von Bedeutung. Die Mehrzahl aller Weine sind reinsortige Tempranillos, es gibt jedoch auch bei prominenten Weinen einige Verschnitte. Hacienda Monasterio verwendet in seinen Weinen bis zu 20 % Cabernet Sauvignon, manchmal auch etwas Merlot oder Malbec. Ermita del Conde fügt seinen Weinen 5 % Merlot hinzu. Bei Mauro, die knapp außer der D.O. Grenzen in Tudela de Duero angesiedelt sind, nimmt man für den Hauptwein 5 - 10 % Syrah hinzu. Vega Sicilia hat immer schon Cuvées produziert: Die Valbuena, Vega Sicilia Unico und Vega Sicilia Reserva Especial werden mit 5 - 20 % Merlot, Cabernet Sauvignon und manchmal auch Malbec verschnitten.

Rebsorten in der D.O.Toro
In Toro ist die Tinta de Toro, ein Tempranillo-Klon, absoluter Monopolist. Und zwar als rote Rebsorte und immer reinsortig. In Toro gibt es große Rebflächen mit alten Tinta de Toro-Rebstöcken, oft sind es Sandböden mit wurzelechten Reben. Die hohe Qualität der Reben steht immer noch in einem Missverhältnis zur Qualtität der erzeugten Weine. Will sagen, es müsste eigentlich mehr Erzeuger wie Teso la Monja, Numanthia, San Román oder Quinola geben, die aus der Tinta de Toro wirklich hochklassige Weine machen, die Region Toro hat da noch viel Potential.

Rebsorten in der D.O.Ca. Priorato
Im Priorat ist die Rebsortenlandschaft deutlich bunter als in der vom Tempranillo dominierten Rioja und Ribera del Duero. Autochthone Hauptrebsorten sind Garnacha und Cariñena (auch Samsó genannt). Vor allem in der Anfangszeit wurden große Anteile internationaler Rebsorten wie Cabernet Sauvignon oder Syrah verwendet. Die Tendenz bei den Top-Level Erzeugern wie Clos Martinet, Clos Mogador oder Mas Alta geht aber mittlerweile klar zu einem maßvollen Einsatz der internationalen Rebsorten.

D.O. Rías Baixas
In der galicischen D.O. Rías Baixas ist die weiße Albariño Traube die Königin der Trauben. Sie wird bei anspruchsvollen Weißweinen meist sortenrein verarbeitet. Top Hersteller sind hier beispielsweise Zárate, Pedralonga und Pazo de Señorans.

D.O. Rueda
Ungekrönte Königin der Rueda ist die Verdejo-Traube, die bei hochklassigen Weinen meist sortenrein, bei günstigen Weinen auch gerne mit Viura oder ein wenig Sauvignon Blanc verschnitten wird. Es gibt auch mittlerweile eine ganze Reihe sortenreiner Sauvignon Blancs. Die Stars der Verdejo-Szene sind Weine wie Belondrade y Lurtón und Ossian, die in Spanien wie international sehr erfolgreich sind und mit reinsortigen Verdejos von alten Rebstöcken arbeiten.