Jerez

Jeréz - Sherry und Süßweinparadies in Südspanien

Jerez ist nicht nur eine Stadt, sondern eine Legende. Hier, im sonnendurchfluteten Süden Andalusiens, entsteht ein Wein, der weltweit einzigartig ist. Sherry, ein Name, der nach Geschichte, Handwerk und purem Genuss klingt. Offiziell als DOP Jerez-Xérès-Sherry geschützt, wird hier auf etwa 10.500 Hektar Rebfläche angebaut. Zusammen mit Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa María bilden sie das berühmte Sherry-Dreieck.

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Valdespino Palo Cortado Cardenal VORS NV ist ein sehr alter (ca. 40-50 Jahre) Palo Cortado, der zu den besten der Welt zählt. A.R. Valdespino ist eine der ersten Adressen für langgereifte Sherrys.

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... könnte kaum extremer sein. Die Sommerhitze klettert oft über 45 °C, der Niederschlag ist mit 570 Millimetern pro Jahr spärlich. Doch die legendären Albariza-Böden, leuchtend weiß und kreidehaltig, speichern das Winterregenwasser wie ein Schwamm. So haben die Reben auch in den trockenen Monaten ausreichend Wasser und Nährstoffe, um weiter zu reifen. Es ist genau diese Kombination aus Sonne, Meeresbrisen und einzigartigen Böden, die eine perfekte Grundlage für einen der traditionsreichsten Weine der Welt schafft.

Drei Rebsorten und eine unendliche Vielfalt

  • Palomino Fino: Bringt trockene, elegante Weine hervor und macht 94 % der Anbaufläche aus.
  • Pedro Ximénez (PX): Wird nach der Lese erst in der Sonne getrocknet und sorgt später für tiefdunkle, fast sirupartige Süßweine.
  • Moscatel: Liefert aromatische Dessertweine mit angenehm blumigen und fruchtigen Noten.

Palomino Fino ist das Rückgrat des Sherrys. Ihre neutralen Aromen lassen dem Ausbau im Keller freien Lauf. Die Art der Reifung entscheidet, ob ein Sherry frisch und leicht oder tief und nussig wird.

Wie entsteht Sherry?

Der Grundwein wird vollständig durchgegoren und anschließend je nach Stil auf 15 bis 17,5 % Alkohol aufgespritet. Dann beginnt die Reifung im berühmten Solera-System, einer Methode, die für gleichbleibende Qualität sorgt. Die Fässer stehen in Reihen übereinander. Aus der untersten Reihe wird der fertige Sherry entnommen. Der Wein aus den oberen Fässern rückt dann praktisch einfach nach. Auf diese Weise verbinden sich jüngere und ältere Jahrgänge zu einem harmonischen Ganzen.

Die verschiedenen Stile des Sherrys

  • Fino: Reift unter einer Hefeschicht (Flor), die ihn vor Sauerstoff schützt. Trocken, frisch, mit Mandelaromen (15–15,5 % Alkohol).
  • Manzanilla: Stammt ausschließlich aus Sanlúcar de Barrameda. Die kühlere Meeresluft macht ihn noch feiner und salziger als Fino.
  • Amontillado: Beginnt als Fino, verliert nach Jahren seine Hefeschicht und oxidiert langsam. Bernsteinfarben, nussig, mit mehr Körper.
  • Oloroso: Reift von Anfang an ohne Flor und oxidiert über Jahre. Dunkel, kraftvoll, mit Aromen von Walnüssen und Trockenfrüchten (17–22 % Alkohol).
  • Pedro Ximénez (PX): Fast schon ein flüssiges Dessert. Mit 150–180 g Restzucker pro Liter einer der süßesten Weine der Welt.
  • Palo Cortado: Vereint die Eleganz eines Amontillado mit der Tiefe eines Oloroso. Selten und von höchster Komplexität.
  • Cream & Medium Sherry: Halbtrockene bis süße Varianten, meist aus Oloroso und PX komponiert.

Die großen Namen von Jerez

Wenn es um Sherry geht, gibt es ein paar Namen, die einfach jeder kennen sollte. González Byass ist einer davon. Seit 1835 produziert dieses Weingut Sherrys, die längst Legendenstatus erreicht haben. Ihr Tío Pepe ist wahrscheinlich der berühmteste Fino der Welt. Aber was González Byass wirklich besonders macht, sind die riesigen Solera-Keller, in denen einige der ältesten und wertvollsten Sherrys von Jerez lagern. Hier reift Geschichte in Fässern, die seit Generationen gepflegt werden.

Bodegas Lustau geht einen anderen Weg. Während viele Produzenten sich auf ihr eigenes Handwerk konzentrieren, hat Lustau mit der Almacenista-Serie etwas Einzigartiges geschaffen. Sie bringen die besten, oft winzigen Soleras unabhängiger Familienbetriebe auf den Markt. Die Vielfalt an Sherrys ist dadurch riesig, und gleichzeitig werden so auch jahrhundertealte Traditionen bewahrt, die sonst vielleicht in Vergessenheit geraten wären. Jeder von ihnen erzählt auf seine Weise die Geschichte von Jerez – mit Sherrys, die so einzigartig sind wie die Region selbst.