
Naturparadies Ribeira Sacra am Río Sil
Tief im Herzen Galiciens, zwischen den schroffen Tälern der Flüsse Miño und Sil, liegt Ribeira Sacra, eine der spektakulärsten Weinregionen Spaniens. Zwischen beeindruckender Landschaft und historischen Klöstern gelegen, entstehen hier auf kleiner Fläche ganz besondere Weine. Schon die Römer wussten um das Potenzial dieser einzigartigen Landschaft, jedoch haben erst die Mönche des Mittelalters die Region wirklich berühmt gemacht und den Grundstein für die heutige Bekanntheit gelegt. Heute zählt Ribeira Sacra absolut zu den spannendsten DOP-Gebieten des Landes, wenn auch nicht, oder vielleicht nur noch nicht, zu den bekanntesten.
Mit 1.322 Hektar Rebfläche, aufgeteilt auf 2.212 Winzer und 101 registrierte Weingüter, gehört sie definitiv zu den kleineren Anbaugebieten Spaniens. Doch die Qualität der Weine sorgt nicht nur in Spanien, sondern auch international für Aufsehen. Die Weinberge schmiegen sich an die steilen Berghänge, einige mit einer Neigung von bis zu 85 %, was den Anbau hier zur puren Handarbeit macht, weil maschinell gar nichts geht. Diese wirklich extremen Bedingungen haben der Region deshalb zurecht den Titel „heroischer Weinbau“ eingebracht.
Rebsorten und Weinstile: Vielfalt aus schwierigen Lagen
Die Höhenlagen von 300 bis 660 Metern, kombiniert mit atlantischen Einflüssen und geschützten Mikroklimata, sorgen für ein perfektes Umfeld für ausdrucksstarke Weine.
- Mencía dominiert als Rebsorte und erstreckt sich über 86 % der Rebfläche. Sie steht für frische, elegante Rotweine mit Noten von roten Beeren, Kräutern und einer feinen Würze.
- Ergänzend kommen weitere autochthone Sorten ins Spiel: Brancellao und Merenzao, zwei filigrane Rebsorten mit subtiler Frucht und feiner Struktur; Sousón und Caiño, kraftvolle, würzige Vertreter mit intensiver Farbe; Tempranillo, eine international bekannte Traube, die hier als Ergänzung eingesetzt wird.
- Weißweine sind mit 5 % der Gesamtproduktion eine Rarität. Die Hauptrolle spielt Godello, bekannt für seine mineralische Frische und elegante Säure. Ergänzend werden Albariño, Treixadura, Loureiro, Doña Blanca und Torrontés angebaut, die in kleinen Mengen für aromatische Cuvées sorgen.
Weingüter und Winzer: Die Aushängeschilder der Region
In Ribeira Sacra gibt es viele engagierte Winzer, die das Potenzial der Region mit unterschiedlichen Philosophien interpretieren. Diese Bodegas setzen auf naturnahen Weinbau und schonende Vinifikation, um das Terroir der Ribeira Sacra authentisch widerzuspiegeln.
Klima und Terroir: Extreme Bedingungen, unverwechselbare Weine
Die Weinberge der Ribeira Sacra gehören zu den steilsten in ganz Europa. Die Böden bestehen hauptsächlich aus Schiefer und Granit, die tagsüber reichlich Wärme speichern und diese nachts langsam an die Reben zurückgeben. Dieser faszinierende Mechanismus der Natur sorgt für eine gleichmäßige Reifung der Trauben und gibt den Weinen ihre stark ausgeprägte Mineralität.
Das Klima ist atlantisch geprägt. Hohe Niederschläge und kühle Winter sind üblich. Die steilen Terrassen erzeugen jedoch eine Art eigenes Mikroklima. Besonders in den Subregionen Amandi und Quiroga-Bibei wird eine optimale Sonneneinstrahlung garantiert. Hier entstehen auch die kraftvollsten Weine der Region.
Genuss und Lagerung: Ein Wein für viele Anlässe
Die Weine der Ribeira Sacra sind vielseitig einsetzbar:
- Junge Mencía-Weine, gekühlt auf 14–16 °C: Diese überzeugen mit Frische und roten Fruchtnoten – ideal zu Tapas oder gegrilltem Gemüse.
- Gereifte Mencía-Weine, serviert bei 16–18 °C: Sie entfalten ihre würzige, tiefgründige Struktur perfekt zu Lamm oder gereiftem Käse.
- Godello-Weißweine, gekühlt auf 8–10 °C: Hier wird mit mineralischer Frische geglänzt, und sie begleiten Meeresfrüchte oder cremige Käsesorten hervorragend.
Durch ihre elegante Säure und ihre feine Struktur haben viele Ribeira-Sacra-Weine ein beeindruckendes Lagerpotenzial. Besonders hochwertige Mencía-Weine entwickeln sich über 10–15 Jahre, einige der besten Jahrgänge halten noch länger.
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