
Vino de la Tierra de Castilla y León
Castilla y León ist mehr als nur eine Weinregion – es ist ein riesiges Mosaik aus Terroirs, Rebsorten und Traditionen. Mit 94.000 Quadratkilometern ist das Gebiet größer als die gesamte Staatsfläche Österreichs und gehört zu den weitläufigsten Anbauzonen ganz Spaniens. Doch während bei unseren Nachbarn knapp 9 Millionen Menschen leben, sind es in Castilla y León nur 2,4 Millionen. Das Ergebnis? Endlose Weiten, alte Rebstöcke und ein Weinbau, der von Tradition ... weiterlesen »
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... und Freiheit geprägt ist.Die Ausdehnung der Region ist enorm. Im Westen wird sie von Portugal und Galicien begrenzt, im Norden von Asturias, Kantabrien und dem Baskenland, im Osten von Madrid, Aragón und Rioja und im Süden von Extremadura und Castilla-La Mancha. Castilla y León liegt auf der Meseta, einer Hochebene mit 600 bis 800 Metern Höhe. Das Klima ist extrem: heiße Sommer, eisige Winter. Temperaturunterschiede von bis zu 30 °C zwischen Tag und Nacht sind keine Seltenheit. Diese Bedingungen zwingen die Reben zu kämpfen – mit wenig Spielraum müssen Sonnenstrahlen und Nährstoffe maximal effizient ausgenutzt werden. Genau das sorgt für konzentrierte, aromatische Weine, die für diese Region so typisch sind.
Auf dem Gebiet der politischen Region Castilla y León befinden sich die geschützten Anbaugebiete (Denominación de Origen) Ribera del Duero, Rueda, Cigales, Bierzo und Toro. Alle Weine, die nicht zu den genannten D.O.'s gehören, werden als VT Castilla y León klassifiziert.
Rebsorten, die Vielfalt zelebrieren
Castilla y León ist eine Spielwiese für Winzer. Hier gibt es keine engen Vorschriften wie in den berühmten DOPs der Region, sondern Platz für Innovation und Kreativität. In den renommierten Anbaugebieten gelten strenge Vorgaben für den Weinanbau – in der VT Castilla y León hingegen genießen Winzer mehr Freiheiten.
So entstehen mit eigenen Methoden und Techniken einzigartige Weine mit ganz besonderen Eigenschaften und Geschmacksprofilen – oft zu deutlich günstigeren Konditionen als D.O.-Weine.
- Tempranillo, Garnacha, Mencía: Klassiker für kraftvolle Rotweine
- Bastarda, Juan Garcia, Rufete: Seltene Rebsorten für spannende Entdeckungen
- Doña Blanca, Trincadeira: Weiße Trauben für frische, aromatische Weine
Weingüter und Winzer: Wo Kreativität regiert
VT Castilla y León ist eine Bühne für visionäre Winzer, die außerhalb der starren DO-Vorschriften außergewöhnliche Weine produzieren. Viele nutzen diese Herkunftsbezeichnung, um mit neuen Techniken und Rebsorten zu experimentieren – oft mit großem Erfolg.
- Daniel Gómez Jiménez-Landi: Bekannt für elegante, terroirbetonte Garnacha-Weine
- Telmo Rodríguez: Spezialist für alte Reben und einzigartige Weincharaktere
Klima und Terroir: Harte Bedingungen, große Weine
Die Meseta ist eine Herausforderung für jeden Winzer. Im Sommer erreichen die Temperaturen tagsüber 35 °C oder mehr, nachts fallen sie auf 12 °C oder weniger. Diese Schwankungen sind das Geheimnis: Sie fördern die Säurestruktur und sorgen für komplexe Aromen.
Dazu kommt die Vielfalt an Böden – von kargen, steinigen Terrassen bis hin zu fruchtbaren Lehmböden. Jeder Standort bringt andere Vorzüge mit, was die Weinvielfalt dieser Region ausmacht.
Genuss und Lagerung: Unterschätzte Schätze
Viele VT-Weine aus Castilla y León haben ein exzellentes Lagerpotenzial. Dank der kühlen Nächte behalten sie eine präzise Säure, die eine Entwicklung über 10 bis 15 Jahre ermöglicht.
- Frische Rotweine: Perfekt bei 14–16 °C zu Tapas oder gegrilltem Gemüse
- Kräftige Tempranillos: Ideal bei 16–18 °C zu Fleischgerichten oder gereiftem Käse
- Mineralische Weißweine: Am besten bei 8–10 °C zu Meeresfrüchten oder mediterraner Küche