Rotwein
Du liebst Rotwein? Dann solltest du Spanien auf dem Zettel haben. Hier entsteht alles – vom ehrlichen Alltagswein bis zum edlen Tropfen mit Samt auf der Zunge. Spaniens Weine sind so vielseitig wie das Land selbst: mal fruchtig und weich, mal kraftvoll und kantig. Und genau das macht sie spannend.
Worauf es beim Geschmack wirklich ankommt? Meist auf den Zuckergehalt. Klingt technisch, ist aber ganz einfach: Je mehr Restzucker im Wein bleibt, desto süßer ... weiterlesen »
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... schmeckt er. In Spanien unterscheidet man grob drei Richtungen – trocken, halbtrocken und süß. Und welche davon passt zu dir? Finden wir’s raus.Trockene Rotweine aus Spanien
Was heißt hier „trocken“?
Ein trockener Wein hat wenig Zucker. Meist unter vier Gramm pro Liter. Das sorgt für Klarheit im Geschmack – ohne Schnörkel, ohne Kitsch. In Spanien heißt das „seco“. Und ja: Manchmal kann ein Wein auch mit bis zu neun Gramm Zucker noch als trocken durchgehen, wenn genug Säure dabei ist. Klingt komisch, schmeckt aber rund.
Wie schmeckt so ein Wein?
Stell dir einen dunklen Beerenkorb vor. Dazu ein Hauch Leder, ein bisschen Tabak, manchmal Pfeffer. Trockene Rotweine sind klar, kräftig und manchmal fast ein bisschen ernst. Aber genau das macht sie spannend – und richtig gut zum Essen.
Worauf solltest du achten?
- Lagerung: Dunkel, ruhig, nicht zu warm. 12 bis 18 Grad sind ideal.
- Dekantieren: Viele brauchen Luft. Gönn ihnen die Zeit.
- Temperatur: 16 bis 18 Grad. Dann zeigen sie, was in ihnen steckt.
Welche Weine gehören dazu?
Wenn du nach Charakter suchst, bist du hier richtig. Diese Weine sind kein Small Talk, sondern echtes Gespräch.
Rebsorten: Tempranillo, Garnacha, Monastrell, Graciano
Regionen: Rioja, Ribera del Duero, Priorat, Toro
Weingüter: Bodegas Muga, Vega Sicilia, Bodegas Aalto
Passt das zu dir?
Magst du italienischen Chianti? Oder einen französischen Bordeaux ohne viel Schnickschnack? Dann bist du hier goldrichtig. Trockene Rotweine aus Spanien sind klar im Ausdruck, ehrlich im Geschmack und lassen deinem Essen den Vortritt. Ideal für alle, die nicht auf Süße stehen, sondern auf Struktur, Tiefe und eine Prise Erdigkeit.
Halbtrockene Rotweine aus Spanien
Was bedeutet „halbtrocken“?
Ein halbtrockener Rotwein ist ein bisschen versöhnlicher. Mehr Frucht, ein Hauch Süße, aber immer noch mit Stil. In Spanien nennt man das „semi-seco“. Die Weine liegen zwischen vier und zwölf Gramm Restzucker – also genau da, wo viele sich geschmacklich zu Hause fühlen.
Wie schmeckt das?
Saftig. Rund. Fruchtig. Halbtrockene Weine fühlen sich an wie ein Gespräch mit einem guten Freund: angenehm, ehrlich, unkompliziert. Man schmeckt Kirsche, Himbeere, manchmal auch rote Pflaume. Die Tannine sind da, aber nie scharf.
Was solltest du wissen?
- Lagerung: Auch hier gilt: nicht zu heiß, nicht zu hell.
- Dekantieren: Muss nicht sein, kann aber mehr Tiefe bringen.
- Temperatur: 14 bis 16 Grad – dann stimmt die Balance.
Was steckt dahinter?
Hier findest du Rotweine, die dich nicht überfordern, aber trotzdem Eindruck machen. Sie sind charmant, aber nicht banal.
Weingüter: Bodegas Luzón, Juan Gil
Und für wen ist das?
Kennst du Primitivo aus Apulien? Oder Dornfelder halbtrocken? Dann wirst du diese Weine mögen. Sie sind zugänglich, ohne flach zu sein. Halbtrockene Rotweine passen perfekt zu Pasta mit Tomatensauce, gegrilltem Gemüse oder einfach für den Feierabend, wenn du’s entspannt angehen willst.
Süße und liebliche Rotweine aus Spanien
Was meint „süß/lieblich“ genau?
Süße Weine – in Spanien „dulce“ – haben ordentlich Restzucker. Meist über 45 Gramm pro Liter. Lieblich, also „semi-dulce“, liegt dazwischen. Hier geht’s um pure Genussmomente. Das ist kein Begleiter für schwere Fleischgerichte – das ist Dessert im Glas.
Wie schmeckt das?
Denk an reife Kirschen. An Feigen. An Datteln. Süße Rotweine sind weich, cremig und voll. Sie umhüllen den Gaumen und bleiben lange da. Du bekommst Frucht, Würze und manchmal sogar einen Hauch Schokolade.
Was solltest du beachten?
- Lagerung: Kühl und dunkel – wie bei den anderen auch.
- Dekantieren: In den meisten Fällen unnötig.
- Temperatur: 12 bis 14 Grad. Zu warm wird’s schnell klebrig.
Was gehört in diese Kategorie?
Diese Weine sind kein Mainstream – sie sind Statement. Sie sagen: Ich mag es rund, süß und ein bisschen extravagant.
Rebsorten: Garnacha Tintorera, Monastrell
Weingüter: Bodegas Gutierrez de la Vega, Jorge Ordóñez & Co.
Könnte das dein Ding sein?
Liebst du Portwein? Oder Amarone mit seiner opulenten Süße? Dann bist du hier richtig. Süße spanische Rotweine schmecken nach Nachtisch, nach Kaminfeuer, nach Feierabend mit Stil. Sie passen zu dunkler Schokolade, gereiftem Käse – oder einfach zu dir und einem ruhigen Abend.
Feinherb, fruchtig & samtig – was heißt das alles?
Neben den klassischen Kategorien gibt’s im Weinalltag noch andere Begriffe, die oft für Verwirrung sorgen:
- Feinherb: Zwischen halbtrocken und lieblich. Kein offizieller Begriff, aber ein guter Hinweis auf milde Süße.
- Fruchtig: Das heißt nicht, dass der Wein süß ist – nur, dass er stark nach Beeren oder Kirschen duftet und schmeckt.
- Samtig: Weine, die weich über die Zunge gleiten, ohne Ecken und Kanten. Ein bisschen wie ein roter Seidenschal für den Gaumen.
Du musst nicht alles verstehen. Du musst nur wissen, was dir schmeckt.