©ICEX/Spanische Handelsabteilung, Konzept ICEX und HGS/ KÖLN, Stand 2003
Die Anbaugebiete unserer spanischen Weine
D.O. Bierzo
El Bierzo gehört zu den spanischen Anbaugebieten, die in jüngster Zeit eine erhebliche Verwandlung und Modernisierung durchmachen bzw. gemacht haben. Die D.O. Bierzo liegt eingebettet in einer Bergregion im Nordwesten der Provinz León, die sich El Bierzo nennt und eine Fläche von 3.000 km² umfasst. Eine römische Siedlung, Bergidum Flavium, gab ihr den Namen. In dem hügeligen, weit auseinandergezogenen Tal herrscht ein Mikroklima, welches ideale Bedingungen für den Wein und Obstanbau bietet. Rafael Palacios und Raul Perez haben diese Region nachhaltig geprägt und viele Nachahmer motiviert, es Ihn gleich zu tun. Das Bierzo hat eine sehr moderne Weingesetzgebung, die an das Burgund angelehnt ist mit Ortsweinen (Vino de Villa) und Lagenweinen (Vinos de paraje) aus klassifizierten Parzellen.
Rebsortenrot: Mencía, Garnacha Tintorera, Estaladiña, Merenzao
weiss: Doña Blanca · Godello · Palomino · Malvasía
D.O. Costers del Segre
Die kontrollierte Herkunftbezeichnung Costers del Segre umfasst sechs klar voneinander abgegrenzte Unterzonen in der Provinz Lérida. Die Bemühungen der Winzer dieser Gegend werden durch den Erfolg belohnt, den einige gut auf dem Markt eingeführte Marken mit der guten Qualität und den günstigen Preisen ihrer Erzeugnisse erzielt haben. Die Weine dieser D.O. besitzen ein großes autochthones Potential, das durch eine intelligente Kombination für rote oder fruchtige weiße Weine nur noch erhöht wird.
Rebsorten
weiss: Macabeu, Xarel.lo, Parellada, Chardonnay, Garnacha Blanca, Macabeu, Riesling, Sauvignon Blanc, Moscatel de gran menudo o d'Alexandria, Malvasia (subirat parent), Gewurztraminer, Albariño, Chenin, Viognier, Verdejo, Godello
Zu den Weinen aus Costers del Segre
D.O. Jumilla
Neue Produktionssysteme und Veränderungen bei der Weinlese haben hier zur Erzeugung großer Weine geführt, bei denen die Monastrell ihr großes Potential zeigen kann. Zur Abrundung der Persönlichkeit der Monastrell werden folgende ergänzende Sorten verwendet: Cabernet-Sauvignon, Syrah und Merlot. Das Ergebnis sind Weine mit reicher Geschmacksentfaltung, die den Wünschen heutiger Verbraucher angepasst sind. Der größte Teil der Rebstöcke wächst auf braunen oder kupferbraunen Böden, die kaum oder gar nicht mit organischen Nährstoffen durchsetzt, aber gut drainiert sind.
Rebsorten
rot: Monastrell, Cabernet-Sauvignon, ·Syrah, Merlot
D.O. La Mancha
La Mancha ist nicht nur die Heimat des weltberühmten Ritters von der traurigen Gestalt, sie ist heute auch das größte zusammenhängende Weinanbaugebiet der Erde. In La Mancha ist man zu Recht stolz auf die Entwichlung der letzten zwei Jahrzehnte. Der Schritt von der Produktion großer Mengen hin zur Schaffung guter Qualitäts- und Flaschenweine mit eigenem Profil kann als rundum gelungen bezeichnet werden.
Die fast baumlose Ebene der La Mancha ist eine Region extremer Temperaturgegensätze. Heiße Sommer mit Temperaturen von bis zu 45°C im Schatten, welcher rar ist, und eisiger Winter stellen höchste Anforderungen an die Winzer. Regen fällt nur selten. Der typische rötlichbraune Boden der La Macha ist stark kalkhaltig und lehmig. Durch seine Fähigkeit, das wenige Wasser zu speichern, macht er den Weinanbau unter diesen extremen Bedingungen überhaupt erst möglich.
Rebsorten
rot: Cencibel (Tempranillo), Garnacha, Moravia, Cabernet-Sauvignon
weiss: Arién, Macabeo (Viura)
D.O. Navarra
Navarra liegt im Norden Spaniens am Fuße der Pyrenäen. Pilgerströme auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela haben hier schon im Mittelalter nach ihrer beschwerlichen Reise durch das Gebirge gerne Station gemacht. Der Wein war hervorragend und so berühmt wie die Gastfreundschaft der Menschen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Die Rosados aus Navarra, die aus Garancha-Traube gewonnen werden, zählen weltweit zu den besten ihrer Art. Daneben hat in den letzten Jahren die Qualität der Rotweine und dere Weißwiene nachgezogen und ebenfalls internationale Spitzenklasse erreicht. Winzer aus Navarra haben damit begonnen, einen neun Weinstil zu kreieren. Durch den Anbau von Traubensorten wie Chardonnay oder Merlot sind wunderbare Weine entstanden, die die Fachwelt in Begeisterung versetzen.
Rebsorten
rot: Garnacha, Tempranillo, Cabernet Sauvignon, Merlot
weiss: Malvasía, Garnacha blanca, Viura, Chardonnay
D.O.Ca. Priorato
Die Cartoixa d'Scala Dei ist die historische Wiege der Weine und des Weinbaus mit qualifizierter Herkunftsbezeichnung des Priorats. Kartäusermönche brachten im zwölften Jahrhundert aus der Provence das Wissen und die Techniken mit, um einen Weinbau zu entwickeln, der stark verwurzelt war und sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt hat. Die Domänen der Kartause bildeten das sogenannte historische Priorat, das heute mit dem Weinbaugebiet der DOCa Priorat zusammenfällt.
Im Einklang mit der bäuerlichen Tradition hat sich die Weinkultur im Priorat erhalten. In den letzten Jahrzehnten ist es gelungen, in eine erhaltene, komplexe und reiche Landschaft mit gewaltigem Potenzial einzugreifen. Es war also Ende der 1980er Jahre, als einige Figuren mit echtem Unternehmergeist in die Region kamen und Qualität und Prestige wieder zur obersten Prämisse machten. Die Sanierung der verlassenen Weinberge verlief langsam, mit der Gewissheit, dass sie im Gedächtnis des Terroirs verwurzelt sein musste. Im Jahre 1986 zog es René Barbier zusammen mit Alvaro Palacios (L'Ermita, Finca Dofí), Carlos Pastrana (Clos de l'Obac), José -Luis Perez (Clos Martinet) und Daphne Glorian (Clos Erasmus) ins Priorat, um diesen vinologisch längst aufgegebenen Landstrich zu rekultivieren.
Rebsorten
rot: Garnacha peluda, Tempranillo, Picapoll negre, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Pinot Noir, Merlot, Syrah
weiss: Garnacha Blanca, Macabeo, Pedro Ximénez, Chenin Blanc, Moscatel de Alejandría, Moscatel de grano menudo, Blanquilla, Picapoll blanc, Viognier.
D.O. Ribera del Duero
Die Hochebene von Kastillien, die das gesamte Zentrum der iberischen Halbinsel ausmacht, ist mit je 500 km Länge und Breite die größte Hochfläche Europas. Namensgebend für die Region ist der Duero-Fluß, der in Picos de Urbión bei Soria entspringt. Das gesamte Anbaugebiet ist 115 Kilometer lang und erreicht auf seiner größten Breite 35 Kilometer. Die Anbaufläche darf gesetzlich auf nicht mehr als 15.000 ha ausgeweitet werden. Ribera del Duero gehört somit zu den kleineren Anbaugebieten Spaniens. Allerdings hat kaum ein anderes Gebiet in den letzten 20 Jahren aufgrund seiner hohen Qualitäten so viel für Furore gesorgt. Die Anbauregeln lassen zwar mehrere Rebsorten für den Anbau auf D.O. Flächen zu. Aber die alles dominierende Hauptrebsorte ist die „Tinta del País“, biologisch identisch mit der Tempranillo der Rioja, die über 80% der bepflanzten Rebflächen bedeckt. Dieser großartigen Sorte verdanken die spanischen Winzer fast alle ihre wertvollen Weine. Sie verbindet die Frucht und die robuste Kraft des Cabernet-Sauvignon mit der abgerundeten Eleganz großer Pinots.
Rebsorten
rot: Tempranillo (Tinta del País, Tinto Fino), Cabernet-Sauvignon, Malbec, Merlot, Garnacha Tinta
weiss: Albillo Mayor
Zu den Weinen der Ribera del Duero
Rioja ist wohl das bekannteste spanische Weinbaugebiet. Der Siegeszug der Rioja-Weine nahm seinen Anfang bereits im 19. Jahrhundert. Damals begannen die Winzer erstmals damit, den Wein in den sogenannten „barricas“ reifen zu lassen. Das sind 225 Liter fassende Eichenfässer, die dem Wein seinen unverwechselbaren Charakter geben. Faßreihen sind bis heute das klassische Bild für eine Weinregion geblieben, die bereits 1935 ihre Qualitätsauszeichnung als D.O. erhielt. 1991 wurde Rioja Spaniens erste „Denominación de Origen Calificada“ (D.O.Ca.).
Der traditionell hohe Anteil der Tempranillo-Traube formt den Charakter der roten Rioja-Weine. Die besonders hochwertigen Weine der Qualitäten Crianza, Reserva und Gran Reserva bestätigen Jahr für Jahr ihr internationes Renommee. Sie sind überall erhältlich und kommen trinkreif auf den Markt. So vielfältig wie die Klimazonen und die Bodenverhältnisse zeigen sich auch die Rotweine. Sie sind zum Teil geprägt durch elegante Vanille- und Beerenfruchtnoten. Seit einigen Jahren gewinnen aber auch weiße Rioja-Weine, die hauptsächlich aus Viura-Traube erzeugt werden, weltweit an Anerkennung. Auch sie werden vielfach in Eichenfässern ausgebaut. Dadurch gewinnen sie ein einzigartiges Bukett, eine goldgelbe Farbe und einen weichen Körper mit leichter Säure.
Entlang des Flusses Ebro teilt sich das Anbaugebiet Rioja in drei Zonen: Rioja Alavesa, Rioja Alta und Rioja Baja. Die Einflüsse des Atlantik und die heiße Sonne des Mittelmeeres schaffen im Zusammenspiel mit der Geographie zahlreiche Mikroklimata. Ebenso vielfältig wie die Klimazonen sind auch die Böden. In der Rioja Alavesa findet sich ein hoher Kalkgehalt, wodurch die Rotweine heller und filigraner ausfallen. Die Rioja Alta weist eine Vielzahl unterschiedlichster Höhen- und Bodenformationen auf. Die Palette reicht von lehm-, eisen-, und kalkhaltigen Böden bis zu Schwemmland. Die Weine der Rioja Alta verfügen dadurch über körperreiche, komplexe Charaktere. In der Rioja Baja dominieren lehm- und eisenhaltige Böden, was zu den kräftigsten Weinen der gesamten Rioja führt.
Rebsorten
rot: Tempranillo, Garnacha, Graciano, Mazuelo
weiss: Viura, Malvasía, Garnacha Blanca
D.O. Rueda
Das Rad ist in Bewegung. Das Rad im Logo der D.O. ist ein perfektes Sinnbild für diese aktive Weinanbauregion nördlich von Madrid auf einem Hochplateau namens Meseta. Schon im 15. und 16. Jahrhundert waren Weine aus Rueda am spanischen Hof beliebt. Heute besticht Rueda auch international Durch seine modern erzeugten Weißweine aus der einheimischen Verdejl-Traube. In den letzen Jahren zeigte sich, dass auch die Rebsorte Sauvignon Blanc sehr gut in der Region Rueda gedeiht und zu exzellenten Weinen verarbeitet werden kann.Der Wein wächst auf dem Plateau der Meseta etwa zwischen 500 und 850 Meter Höhe über dem Meerspiegel. Es herrscht ein Kontinentalklima mit sehr heißen Sommern und für Spanien strengen, langen Wintern. Regen fällt hauptsächlich im Frühjahr und im Herbst. Die Böden sind deutlich eisen- und kalkhaltig und verfügen zum Teil über hohe Kiesanteile. In tieferen Lagen, in der Nähe von Flußtälern, trift man auch auf lehmhaltiges Schwemmland. Diese Bodenverhältnisse sind wie geschaffen für den Anbau der Verdejo- und der Sauvignon-Trauben.
Die D.O. Rueda ist ein reines Weißweingebiet. Die Verdejo-Weine verfügen über einen gehaltvollen Geschmack mit einem Hauch von Anis bei gleichzeitig frischer Säure. Die Sauvignon-Weine, die sich durch ihre Fruchtigkeit, ihre zarte Frische und ihren eleganten, leichte Bitterton im Abgang auszeichnen. Weißweine aus Rueda gehören nach einhelliger Meinung der Fachleute zu den Spitzenweinen dieser Welt.
Rebsorten
weiss: Verdejo, Palomino, Viura, Sauvignon Blanc
D.O. Somontano
Der Name „Somontano“ heißt übersetzt „unter dem Gebirge“. Gemient ist damit die Hochebene, die sich zwischen dem Fuße der Pyrenäen bis zu den Tälern des Ebro rund um das Städtchen Barbastro erstrckt. Typisch sind hier die terrassenartigen Wingärten, die sich im Landschaftsbild mit Mandel- und Olivenhainen abwechseln. In der D.O. Somontano werden Weine kreier, die sich von allen anderen spanischen Weinen, selbst denen aus der unmittebaren Nachbarschaft, deutlich unterscheiden.Die Pyrenäen schützen das Gebiet der D.O. Somontano vor den kalten Nordwinden. Es herrscht ein gemäßigtes Kontinentalklima mit einer Jahresdurchschittstemperatur von 11°C. Regenreiche Winter und Frühjahrsperioden sowie trockene Sommer sorgen für ideale Weinanbaubedingungen. Die Böden sind lehm- und kalkhaltig, in tieferen Lagen zu den Flußtälern hin dominiert Schwemmland.
Die harmonische und kenntnisreicher Kombination einheimischer und neuer Rebsorten ist das Geheimnis der Weine aus der D.O. Somontano. Schon vor Jahren haben innovative Kellerei damit begonnen, beispielsweise Chardonnay und Macabeo neben der heimischen Alcañón zu kultivieren. Das Ergebnis sind trocken- fruchtige Weißweine vlon eigenwilligem Charakter. Bei den Rotweinen führte die Mischung der einheimischen Rebsorte Moristel mit den Sorten Tempranillo und Cabernet Sauvignon zu geschameidigen Weinen, deren Aromen von Beerenduft bis zu Anklängen an Gewürze reichen.
Rebsorten
rot: Moristel (Tempranillo), Garnacha, Parrellada, ·Cabernet Sauvignon
weiss: WEISS ·Macabeo ·Garnache Blanca ·Alcañón ·Chardonnay
D.O. Toro
Das Anbaugebiet Toro befindet sich im zentralen Osten der Provinz Zamora. Wein wächst hier zwischen 620 und 750 m über dem Meeresspiegel. Die Reben erstrecken sich auf sanft gewelltem Gelände, das durchsetzt ist mit Getreidefeldern. Die Erde ist von braungelblichen und rötlichen Farbtönen beherrscht. Hauptsorte in der D.O. Toro ist die rote Tinta de Toro, eine Variation des Tempranillo. Traditionsgemäß brachte diese Traube schwere, tiefschwarze Rotweine mit recht geringer Säure hervor. Ein natürlicher Alkoholgehalt von 16-17° war keine Seltenheit. Dieser Weinstil fand in den letzen Jahrzehnten immer weniger Freunde, was den Kontrollrat der D.O. veranlasste, die Reduzierung des Alkoholgehaltes zu forcieren. Die traditionell späte Ernte beginnt nun fast einen Monat früher. D.O. Rotweine aus Toro dürfen maximal 15% Alkohol aufweisen. Mit den neuen Stil fruchtbetonter und nicht allzu schwerer Weine hat Toro in den vergangenen 10 Jahren international und national große Erfolge zu verzeichnen.
Rebsorten
rot: Tinta de Toro, Garnacha Tinta, Cabernet-Sauvignon
weis: Malvasía, Verdejo
D.O. Yecla
Der Weinbau in Yecla ist wie praktisch überall im Süden Spaniens weitgehend traditionell geblieben, sofern es sich nicht um Weinberge handelt, die von größeren Bodegas in den letzten 10 Jahren angelegt wurden. In den Weinbergen gibt es noch sehr viel Handarbeit. Die Bodegas Castaño haben in ihren Neuanlagen moderne Technik einkehren lassen und ziehen ihre Reben im Cordonschnitt mit maschinell leichter zu bearbeitenden Drahtrahmen. Hauptrebsorte ist die Monastrell.
Rebsorten
rot: Monastrell, Garnacha Tinta, Cabernet-Sauvignon, Merlot, Tempranillo
weiss: Macabeo, Airén